Geschichte

«Syrinx ist ein griechisches Wort und bezeichnet in der Überlieferung die Panpfeife. Es ist das Instrument der Hirten und wird aus Schilfrohren gefertigt.

Der Wind, der über das Röhricht strömt, soll dem Gotte Pan die Anregung gegeben haben, dieses Instrument mit dem Namen der Nymphe Syrinx zu erfinden. Eine Beziehung zu den neugriechischen Wörtern syreo „zusammenströmen“ und syrissa „…bis zu den Wurzeln“ liegt nahe»

Diesen Text lesen wir auf dem Flyer zur Gründung unserer Vereinigung zur Förderung und Weiterbildung von Flötist:innen. Er ist im Jahr 2000 beim Entwickeln des syrinx Logos im Grafikatelier Gassner entstanden. Es überraschte damals, wie die beiden neugriechischen Wörter syreo und syrissa genau zu den Ideen von Eva Amsler passten.

syreo „Zusammenströmen“

Das war die erste Idee –  Gemeinschaft: zusammen kommen, austauschen, zusammen arbeiten, zusammen lernen, spielen, gemütlich sein….

syrissa „…bis zu den Wurzeln“

Und genauso wichtig – die Wurzeln: seien es flötistische und musikalische Grundlagen bis hin zum Atmen, Pädagogische Ideen, alle Generationen oder Musikhistorisches und mehr.

Eigentlich war es Eva Amsler, damals Professorin für Flöte am Landeskonservatorium für Vorarlberg in Feldkirch, schon viel früher ein Anliegen, der jungen Generation eine Türe zur Außenwelt zu öffnen und gleichzeitig grundlegende Prinzipien des Flötenspiels, der Musik und des Menschseins zu vermitteln.

1986 entstanden, in Zusammenarbeit mit der Chopingesellschaft und dem Landeskonservatorium in Feldkirch, die ersten Meisterkurse und Workshops mit Dozent:innen zu ganz verschiedenen Themen. Von 1997 bis 2001 waren es dann die Feldkircher Meisterkurse, die Eva Amsler zusammen mit Doris Glatter-Götz initiierte und welche aktive und passive Zuhörer:innen nach Feldkirch brachten.

Hier eine Übersicht der Veranstaltungen vor der Gründung:

1986

Workshop und Konzert mit Prof. Wolfgang Schulz

1987

Atemkurs mit Vera Windel

1988 – 2010

regelmäßige Feldenkraiskurse mit Heinz Grühling

1991

Workshop und Konzert mit Herbert Weissberg

1992

Meisterkurs und Konzert mit Paul Meisen

1993

Workshop und Konzert mit Winfrid Bönig:
„Alte Musik | Stilkunde“

Workshop und Konzert mit Günter Rumpel:
„Impressionismus | Orchesterstellen“

1994

Workshop und Konzert mit Rudolf Lutz | Erika Schneiter: „Barocktänze“

1995

Austausch mit der Akademie für Kirchenmusik Luzern: „Flötenmusik und Generalbass“

Workshop mit Norbert Girlinger: „Flötenchor“

1996

Austausch mit dem Konservatorium Linz:
„Neue Klangbereiche“

1997 – 2001

regelmäßige Mentorentreffen

1997

Meisterkurs mit Aurèle Nicolet: „Von Bach bis Boulez“

1998

Meisterkurs und Konzert mit John Curran | Eva Amsler:
„Musik aus der Alten und der Neuen Welt“

Besuch der Flötenwerkstatt Uezawa in Basel

1999

Meisterkurs und Konzert mit Dieter Flury:
„Flöte Solo und Ensemble“

2000

Meisterkurs und Konzert
mit Naotaka Nishida | Eva Amsler:
„Begegnung Japan der Moderne mit Bach und Söhnen“

2001

Meisterkurs und Konzert mit Wolfgang Schulz:
„Quer durch die Flötenkunst“

 

Nach Einführung des IGP Studiums und der Notwendigkeit von Lehrpraxislehrer:innen in den Musikschulen als Mentor:innen für die angehenden Flötenlehrer:innen, bildete sich um Eva Amsler ein Kreis von Interessierten, die gerne zusammenarbeiten und sich über dieses neue Fach «Lehrpraxis» regelmäßig austauschen wollten. Ein Funke wurde gezündet und für Eva Amsler entstand die Vision eines Podiums für Flötenlehrer:innen und solche, die es werden wollen. Zusammen mit Doris Glatter-Götz wurde im Jahr 2002 die Vereinigung syrinx gegründet und das Flötenfest war geboren!

Seither gibt syrinx den Flötenlehrer:innen Gelegenheit, pädagogische Weiterbildungen zu besuchen und den regelmäßigen Kontakt mit den angrenzenden deutschen, liechtensteinischen und schweizer Kolleg:innen zu pflegen. Für die jungen Flötist:innen gibt es Meisterkurse, aber auch Laien sind herzlich willkommen und es findet sich etwas Interessantes, Neues und Schönes für jedes Alter und jede Stufe. Das Fest bringt mit seinen internationalen Gästen einen Hauch der weiten Welt nach Vorarlberg und lässt uns alle über die Grenze des Ländles schauen.

 

Hier nochmals ein Text aus der Gründungszeit im Atelier Gassner:

«Thema der Visualisierung von syrinx ist Rhythmus, Wiederholung und Weiterfließen – symbolisiert in einer Schrift, die zum Bild und Klang übergeht»

Unser Rhythmus ist festgehalten im jährlichen Flötenfest im Oktober und der jährlichen Fortbildung im Frühling. Wir begannen recht früh eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Vorarlberger Musikschulwerk, die bis heute andauert. Veronika Ortner, ebenfalls lange Jahre im Vorstand, war unser Bindeglied, da sie für viele Jahre Fachgruppenvorstand der Flötenlehrer:innen war, heute arbeiten wir mit Susanne Mayer zusammen. Nach Diskussion über Bedürfnisse der Fachgruppe, wird nun seit Jahren die zweite Weiterbildung zusammen mit dem Musikschulwerk angeboten.

«Das X ist der markanteste Buchstabe im Wort syrinx. Der Eingriff durch die Weiterführung eines Schrägstriches des X in eine «Schraffur» führt zu einem einprägsamen Ergebnis. Die Lösung ladet ein zu spielerischer Weiterführung bei verschiedenen Anwendungen. Basisfarben sind Schwarz und Gold.»

Der letzte Buchstabe von syrinx gestaltete der Grafiker mit 3 goldenen Linien – können Querflöten sein, Notenlinien, Wege, Wegweiser – aber nie ist einer allein. Die Offenheit derselben lässt breite Themen zu, vielleicht jetzt im Zeitalter der virtuellen Möglichkeiten sogar Globalität!

Für die Vision eines größeren Festes zum 10. Jubiläum im Jahr 2011 planten syrinx zum ersten Mal eine Instrumenten- und Notenausstellung und wollte mehr Sponsoringansuchen stellen. Zusammenarbeit mit dem Jugendorchester und Guntram Simma, Besuche in einigen Schulen, um mit Trio Project den Kindern eine unvergessliche musikalische Stunde zu ermöglichen und Kontakte zu anderen Bundesländern durch Jeunesse Musicale waren uns wichtig.

Unser Ziel war es, syrinx  einem breiten Publikum bekannt zu machen und auch zu unserem eigenen Geburtstag, anderen ein Geschenk zu machen. Dieses große Projekt hat uns im Vorstand und auch als Verein zusammen geschweißt und uns finanziell weiter gebracht. Seither ist syrinx eine feste Institution im Dreiländereck mit einer gleichbleibenden, leicht steigenden Mitgliedschaft aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein. Der Verein hat die Gemeinschaft der Flötenlehrenden gefördert und dabei geholfen gute Kommunikation und Austausch im Gang zu halten.